Unsichtbare Gefahr in Altbauten: Blei und Arsen im Hausstaub
- cp7247
- 30. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Wer ein älteres Haus besitzt oder saniert, denkt meist an neue Fenster, bessere Dämmung oder vielleicht ein schönes neues Bad. Was vielen nicht bewusst ist: In Altbauten schlummern oft unsichtbare Schadstoffe – mit teils dramatischen Folgen für die Gesundheit. Besonders ernst zu nehmen sind Blei und Arsen. Ich stoße bei meinen baubiologischen Hausuntersuchungen regelmäßig auf beides – vor allem in Staubproben aus Altbauten.

Woher kommen Blei und Arsen?
Blei wurde bis in die 1980er-Jahre häufig in Lacken eingesetzt, vor allem als Pigment in rostrot-braunen Anstrichen auf Holz oder Metall. Solche Farben finden sich oft an alten Holzfenstern, Türen oder Geländern. Beim Schleifen, Abbeizen oder Abkratzen dieser Lacke können große Mengen Bleistaub freigesetzt werden – unsichtbar, aber hochgiftig.

Arsen hingegen stammt meist aus alten Holzschutzmitteln. Besonders betroffen sind Fachwerkhäuser, in denen tragende Holzbalken jahrzehntelang mit arsenhaltigen Präparaten behandelt wurden. Auch hier wird der Schadstoff bei Renovierungsarbeiten oft unbemerkt in die Raumluft oder den Hausstaub eingebracht.
Ein unterschätztes Risiko
Ein besonders eindrücklicher Fall war ein Kunde, der sein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus selbst renovierte – mit großem Engagement, aber ohne vorherige Schadstoffanalyse. Im Verlauf der Arbeiten entwickelte er eine Bleivergiftung mit klassischen Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Gelenkschmerzen. Erst durch eine baubiologische Untersuchung konnte die Quelle eindeutig identifiziert werden: bleihaltiger Altanstrich, den er abgeschliffen hatte – ohne Schutzmaßnahmen.
Vorsicht vor dem ersten Hammerschlag
Die wichtigste Empfehlung ist deshalb: Vor dem Start einer Sanierung in Altbauten sollten unbedingt Staub- und Materialproben auf Blei und Arsen untersucht werden. Besonders gefährdet sind Räume, in denen geschliffen, gebohrt oder abgetragen wird – also typische Renovierungstätigkeiten.
Die Analyse ist unkompliziert und gibt Sicherheit. Wird eine Belastung festgestellt, kann die Sanierung gezielt und geschützt erfolgen – mit Staubabsaugung, persönlicher Schutzausrüstung oder sogar fachgerechter Sanierungsbegleitung.
Fazit: Altbauten haben Charme – aber manchmal auch ein toxisches Erbe. Wer klug handelt und frühzeitig analysiert, kann sein Haus sicher und gesund in die Zukunft führen. Als Baubiologe unterstütze ich dich gern bei der Schadstoffuntersuchung und Planung einer sicheren Sanierung.
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