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Bauforensik: Schimmel sichtbar machen – mit Licht, das mehr sieht

  • cp7247
  • 30. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

In der Baubiologie geht es oft darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Einer der größten Unsichtbaren in Innenräumen ist: Schimmel. Nicht jeder Schimmel ist gleich gefährlich, aber viele Schimmelpilze bleiben lange unentdeckt – sie wachsen hinter Möbeln, in Dämmschichten oder unter Tapeten. Und genau hier kommt eine neue Methode ins Spiel: Bauforensik mit Schwarzlicht, Spezialfiltern und Analysebrillen.

 

Was ist Bauforensik?

 

Bauforensik bedeutet: Spuren lesen im Gebäude, ähnlich wie es Kriminaltechniker an einem Tatort tun. Ziel ist es, frühzeitig Auffälligkeiten und Schadstellen zu identifizieren, die auf ein mikrobielles oder feuchtes Problem hindeuten – noch bevor der sichtbare Schaden eintritt. Dabei helfen mittlerweile Methoden, die über das bloße Auge weit hinausgehen.

 

Schimmel sichtbar machen mit UV-Licht und Filtertechnik

 

Einige Schimmelpilze fluoreszieren unter UV-Licht. Das bedeutet: Sie leuchten oder reflektieren in bestimmten Farben, wenn man sie mit Schwarzlicht bestrahlt. Doch erst mit der richtigen Kombination aus Spezialfotofiltern und Schutzbrille mit Farbfiltern lässt sich dieses Leuchten gezielt erkennen und dokumentieren.

 

Ich setze in meiner baubiologischen Praxis diese Methode ein, um:

  • versteckte Schimmelherde sichtbar zu machen,

  • Flächen zu kartieren, die kontaminiert sein könnten,

  • und Sanierungsbereiche gezielt einzugrenzen.

 

Vor allem in Gebäuden mit unklaren Geruchsproblemen oder wiederkehrenden Feuchteschäden hat sich diese Technik bewährt.

 

Die Vorteile dieser Methode

  • Berührungsfrei: Die Untersuchung erfolgt ohne Materialproben oder Bohrungen – ideal in sensiblen Wohnbereichen.

  • Schnell: Erste Ergebnisse lassen sich direkt vor Ort beurteilen.

  • Schonend: Kein Aufreißen von Wänden, keine unnötigen Instandsetzungen.

  • Dokumentierbar: Die fluoreszierenden Stellen lassen sich fotografisch festhalten – nützlich auch für Versicherungen oder Gutachter.

 

Wann ist der Einsatz sinnvoll?

 

Diese Technik eignet sich besonders in folgenden Fällen:

  • Verdacht auf Schimmel ohne sichtbaren Befund

  • Muffige Gerüche trotz gründlicher Reinigung

  • Wiederkehrende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atemwegsreizungen, Allergien

  • Vorsorge-Untersuchungen vor dem Kauf oder nach Wasserschäden

 

Bauforensik ersetzt keine klassische Untersuchung – aber sie ergänzt sie

 

Die UV-basierte Bauforensik ist kein Ersatz für Laboranalysen, Materialproben oder Feuchtemessungen. Aber sie ist ein wertvolles Frühwarnsystem, das gezielt weiterführende Maßnahmen anstößt. Im besten Fall kann man Schäden eingrenzen oder sogar verhindern, bevor sie sich ausweiten.


Fazit:Schimmel ist nicht immer sichtbar – aber oft messbar. Und mit den richtigen Licht- und Filtertechniken auch erkennbar. Als Baubiologe nutze ich diese moderne forensische

Methode, um dir mehr Klarheit über dein Wohnumfeld zu geben – schnell, schonend und mit einem Blick fürs Wesentliche.

 
 
 

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