Am 14.02.2019 stand in der FAZ, dass die Stadt Frankfurt magnetische Wechselfelder an einer Schule messen will, die in nur 50m von ein Hochspannungstrasse entfernt gebaut wurde. Für eine Familie, deren Kind ab Herbst letzten Jahres in diese Schule gehen sollte, hatte ich Ende letzten Jahres eine Vor-Ort-Messung der magnetischen Wechselfelder an der Schule durchgeführt. Für dieses Video habe ich die Messung wiederholt zusammen mit weiteren Vergleichsmessungen in der Nähe der Hochspannungstrasse. Magnetische Wechselfelder entstehen immer dann, wenn auf einem Kabel Strom fließt. Sie werden geringer, je weiter man sich vom Kabel entfernt, wobei man bei Überlandleitungen noch in einigen Hundert Meter Entfernung das Feld messen kann. Die Stärke der magnetischen Wechselfelder ist aber auch abhängig davon, wieviel Strom gerade fließt. Wie stark das schwanken kann, sehen Sie an dem Beispiel im Video. Das zeigt eine Langzeitmessung eines Kinderzimmers, wo das Haus in nur 30m von einer ICE-Trasse steht. Die Vor-Ort-Messungen habe ich an mehreren Stellen in Entfernungen zwischen 0 und 170m von der Hochspannungsleitung durchgeführt. Zusätzlich habe ich an einer Stelle noch eine Vergleichsmessung mit einem Datenlogger über 15min gemacht. Die Abweichung zwischen beiden Messgeräten lag mit 2% innerhalb der Messtoleranz. Die 15 minütige Aufzeichnung hat zu dem ergeben, dass das magnetische Wechselfeld kaum geschwankt hat. Bei der Bewertung der Messergebnisse folge ich dem Standard der Baubiologischen Messtechnik. Diese unterteilt die Messwert in unauffällig, schwach, stark und extrem auffällig, hier in Farben Grün, Gelb, Rot und Violett markiert. Wie Sie sehen lagen die meisten Messpunkte im stark auffälligen Bereich, also roten Bereich. An zwei Stellen gab es extreme Werte, das sind die violetten Säulen und nur bei der Integrierten Gesamtschule waren die Werte im schwach auffälligen Bereich. Die Werte bei der Marie-Curie-Schule waren 4-mal so hoch wie bei der IGS, obwohl sie mehr als doppelt soweit weg liegt. Diese Langzeitmessung über ca. 1 Woche habe ich in einer Privatwohnung durchgeführt, die ca. 240m von der Hochspannungstrasse entfernt liegt. Dabei konnte ich keinerlei Auffälligkeiten feststellen. Die blauen Ausschläge sind dadurch zustande gekommen, dass das Messgerät berührt wurde. Zusammenfassung • Magnetische Wechselfelder lassen sich kaum oder nur mit extremen Aufwand abschirmen • Sie werden durch „normale“ Bebauung kaum reduziert • Extrem auffällige Werte in ca. 50 m Entfernung an 2 Stellen • Schwach auffällige Werte an der IGS in ca. 50m Entfernung • Stark auffällige Werte bei Entfernungen zwischen 170m und 0m • Schwach auffällige Werte in einer Wohnung mit 240m Entfernung Fazit • Faustregel: Abstandhalten bei Überlandleitungen am besten 3-400m • Im Bereich darunter: Langzeitmessungen machen
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