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Formaldehydbelastung im Haus

Formaldehyd ist ein giftiges farbloses und stechend riechendes Gas, das sowohl in der Natur als auch in vielen Produkten unseres täglichen Lebens und Wohnens vorkommt. Vor allem Fertighäusern aus den siebziger und achtziger Jahren waren und sind noch bedingt durch die Bauweise (Spanplatten) stark mit Formaldehyd belastet. Es kommt aber auch in Textilien (bei sog. knitterfreien Stoffen), Leder, Lacken (Oberflächenversiegelungen), Kleb- und Schaumstoffen, Bioziden, Medikamenten, Kosmetika oder Körperpflegemittel vor. Eine Hauptquelle für Formaldehyd in Innenräumen ist nach wie vor das Rauchen.

Formaldehyd zählt zu den häufigsten Berufsallergenen. Die Immunreaktionen betreffen vor allem die Atemwege und die Augenbindehaut. Zudem ist Formaldehyd seit 2004 von der WHO als krebserzeugend für den Menschen eingestuft worden



In Deutschland dürfen seit 1988 nur noch Spanplatten mit sogenannter E1-Qualität verkauft werden. E1 bedeutet, dass ein Material unter definierten Laborbedingungen nicht mehr als 0,1 ppm ausgasen darf. Zu dieser E1-Klasse ist zu sagen, dass der Grenzwert schon seit 1977 existiert und von vielen Fachleuten als zu hoch und somit veraltet angesehen wird. In Russland gilt z.B. seit 2014 ein Grenzwert von 0,01 ppm, also zehnmal strenger als bei uns. Darüber hinaus garantiert der E1- Wert nicht, dass in der Praxis die 0,1 ppm nicht überschritten werden, da es er nur für die definierten Prüfkammerbedingungen gilt. Wenn sie also sicher sein wollen, dass ihre Möbel frei von Formaldehydausgasungen sind, ist das E1-Zertifikat kein ausreichender Schutz.



Formaldehyd ist Bestandteil des Klebers bei Spanplatten. Solange die Spanplatte existiert, wird sie ausgasen. Vermindert wird dies durch dichte Oberflächen. In der Prüfkammer sind die Platten fabrikneu und weisen somit keine abgeplatzten Stellen oder Risse auf. Je mehr solche auftreten, desto mehr kann aber Formaldehyd auch aus der Spanplatte ausgasen.

Beim Möbelkauf sollten Sie deshalb entweder ganz auf Spanplatten verzichten und Massivholzmöbel bevorzugen oder zumindest E0-Spanplatten wählen, statt Formaldehyd andere Harze, Zementit, oder unter Umständen Isocyanate verwenden. Isocyanate sind, wenn sie frei vorliegen noch deutlich toxischer als Formaldehyd, jedoch gast Isocyanat, wenn es ausgehärtet ist so gut wie nicht mehr aus.

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