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Schlafstörungen, kann es an ihrer Wohnumgebung liegen?

Schlafstörungen können verschiedenste Ursachen haben. Menschen mit Schlafproblemen sind häufiger krank, weniger leistungsfähig und fühlen sich oft generell unwohl. Die Ursachen können vielfältig sein. Stress in Arbeit und Privatleben, falsche Ernährung, Atemprobleme oder auch übermäßiger Harndrang. Eine Ursache, die oft übersehen wird, ist die unmittelbare Umgebung im Schlafzimmer.



Die Baubiologie kümmert sich im Wesentlichen darum, dass der Mensch ein gesundes Wohn- und Schlafumfeld hat. Gerade im Schlaf sind wir anfällig für Störungen. Hier brauchen Körper und Geist Ruhe und Erholung. Wenn nun aber auch in dieser Umgebung Belastungen existieren, die eine Erholungsphase behindern, kommt es zu einem Teufelskreislauf.



Was sind nun die Störfaktoren, die im Schlafzimmer einem den Schlaf rauben können?

Es fängt bei der Schlafvorbereitung an. Energiesparlampen und viele LED-Leuchtmittel senden zu viele blaue Lichtanteile aus. Das gaukelt dem Körper eine andere Tageszeit vor. Das Sonnenlicht hat Mittags den höchsten Blauanteil. Abends wird durch die Atmosphäre dieser mehr herausgefiltert, so dass das Sonnenlicht röter wird. Der Körper schüttet dann Melatonin aus, was uns müde werden lässt. Zu viel blaues Licht behindert aber die Melatoninausschüttung, was zu Schlafstörungen führen kann. Abhilfe bieten hier Hochvolt-Halogenleuchten oder moderne LED-Lampen, die eine gutes Lichtspektrum aufweisen.

Der nächste Aspekt ist das Bett selbst. Ein Bett aus Metall kann zu lokalen Störungen des Erdmagnetfeldes führen. Der Mensch als biologisches Wesen ist den ständigen Einfluss des natürlichen Magnetfeldes der Erde gewöhnt. Im Einflussbereich starker Magnetfelder verlieren z.B. Vögel die Orientierung. Entsprechend können Magnetische Auffälligkeiten im Schlafbereich, bzw. direkt im Bett auch Einfluss auf den gesunden Schlafrhythmus haben. Man sollte auf Metall im Bettgestell und in der Matratze (Sprungfedern) soweit es geht verzichten.



Liegt das Bett an einer Wand können die dort verlegten elektrischen Leitungen und Steckdosen ein elektrisches Wechselfeld erzeugen. Manche Menschen schlafen ständig unter Spannung und das wortwörtlich. Abhilfe kann hier ein Netzfreischalter sorgen, der das entsprechende Stromnetz nachts entkoppelt, wenn der letzte Verbraucher ausgeschaltet wurde. Dazu sind aber konkrete Messungen des elektrischen Feldes im Schlafbereich erforderlich, weil es sein kann, dass sich sogar ein elektrisches Feld erhöht, wenn man einen Stromkreis ausschaltet. Das ist dann der Fall, wenn sich noch Leitungen anderer Stromkreise in der Wand befinden und sich so teilweise neutralisiert haben. Sie sollten also nie auf Verdacht einen Netzfreischalter einbauen, sondern immer erst von einem erfahrenen Baubiologen eine Messung durchführen lassen.


Auch magnetische Wechselfelder können zu einem Schlafproblem werden. Eine Abhilfe ist hier aber meist nur schwer möglich. Für eine Information über die magnetischen Wechselfelder sollte man eine Langzeitmessung vornehmen, da diese immer abhängig sind, wieviel Strom in der Umgebung jeweils gerade gezogen bzw. verbraucht wird. Wenn die Felder von Verbrauchern im eigenen Haus erzeugt werden (z.B. Nachtspeicheröfen), kann man Einfluss darauf nehmen. Oft sind es aber Stromnetze und –Trassen (auch Bahnlinien) in der Umgebung, die die Felder in relevanter Größenordnung erzeugen. Dann hilft am Endes des Tages oft nur den Abstand zu den Quellen zu vergrößern.


Ein nächste Ursache für Schlafstörungen können hochfrequente Strahlungsquellen wie Mobilfunk, WLAN oder DECT-Telefone sein. Auch hier gilt, dass man Quellen im eigenen Haus leicht verändern oder abschalten kann. Wenn im Schlafbereich noch starke Strahlung von Außen ankommt, sollte man über eine Abschirmmaßnahme nachdenken. Auch hier gilt, wie beim Netzfreischalter, keine Abschirmung ohne Messung. Wichtig ist, dass die Abschirmung auch auf die jeweilige vorliegende Elektroinstallation angepasst ist. Es muss vorab geprüft werden, ob die Abschirmung an die Hauserde angeschlossen werden kann. Die Prüfung und ggf. der Anschluss an die Hauserde sollte nur durch einen Fachelektriker durchgeführt werden.


Generell gilt, dass sowohl hochfrequente als auch niederfrequente Wechselfelder Einfluss auf die inneren biologischen Vorgänge im Körper haben. Je weniger solche Felder im Schlafbereich vorliegen, desto besser kann sich ein Körper erholen. Sie sollten möglichst alle elektrischen Geräte aus der unmittelbaren Umgebung ihres Bettes entfernen, außer einer Nachttischlampe, die ggf. mit einem Netzfreischalter nachts komplett vom Netz genommen ist. Ihr WLAN sollten Sie nachts ausschalten und ihr Handy auf Flugmodus stellen. Elektrische Heizdecken oder Wasserbetten sind ebenfalls nicht zu empfehlen.



Ein weiterer wichtiger Punkt für einen gesunden Schlaf ist eine ausreichender Luftwechsel im Schlafzimmer. Gerade wenn z.B. Eltern mit kleinen Kindern noch zusammen in einem Zimmer schlafen, ist es wichtig, für eine gute Belüftung zu sorgen. In kleineren Räumen können, wenn auch noch die Schlafzimmertür geschlossen bleiben so morgens über 4000 ppm CO2 entstehen. Das Umweltbundesamt schreibt in einer Bekanntmachung von 2008 („Gesundheitliche Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft“): Ab 2000 ppm muss gelüftet werden. Ein zu hoher CO2-Gehalt in der Raumluft vermindert die Konzentrationsfähigkeit und kann zu Kopfschmerzen und Schlafstörungen führen.

Wie Sie sehen, können viele Faktoren in Ihrer Wohnung zu Schlafstörungen führen. Das ist auch ein Grund, warum die Baubiologie sich insbesondere auf die Untersuchung des Schlafplatzes konzentriert. Hier soll sich der Mensch von den sonstigen oft problematischen Umwelteinflüssen erholen und nicht noch mehr belastet werden. Sollten Sie auch unter Schlafproblemen leiden, die besonders dann auftreten, wenn sie in der eigenen Wohnung schlafen, dann wäre es an der Zeit, diese baubiologisch zu begutachten.

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