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Hochspannungsleitungen in Wohngebieten

Aktualisiert: 9. März 2022


In der Baubiologie gibt es die Faustformel, dass man pro 1000 V an einer Hochspannungsleitung ungefähr 1m Abstand haben sollte. Das bedeutet bei 110 kV Leitungen mindestens 100m und bei 220 kV Leitungen mind. 200m Abstand bis zum nächsten Haus. In der Realität sieht es leider oft anders aus. Wir schauen hier auf ein Wohngebiet im Vordertaunus und sehen bei Google-Earth, dass die Hochspannungsleitungen fast gänzlich kaschiert wurden

Ein Blick auf die Karte der Bundesnetzagentur (2. Bild rechts) zeigt, dass mitten durch dieses Wohngebiet eine Hochspannungstrasse führt, genauer gesagt zwei Trassen.

Die Messungen (drittes Bild rechts) wurden an den jeweiligen Grundstücksgrenzen durchgeführt (am Gartenzaun). Die Häuser liegen dann ca. 10m dahinter. Somit werden die Werte in den Häusern nur unwesentlich niedriger sein. Die Messung wurde morgens um 10 Uhr durchgeführt und es ergaben sich Spitzenwerte über 2000 nT. Eine Langzeitmessung in einem Haus in ca. 150 m Entfernung hat ergeben, dass die höchsten Magnetfelder um die Mittagszeit und in den frühen Abendstunden auftreten. Somit sind noch Belastungen weit über den gemessenen Werten wahrscheinlich.



Wie die Verteilung des Magnetfeldes in der Nähe einer Hochspannungsleitung zu erwarten ist, kann man an der Grafik der Bundesnetzagentur erkennen. Wie man an dieser Grafik sieht, sind für das BfS Abstände über 50m nicht relevant. Bei 50m können aber noch bis 6000 nT (60µT) auftreten. Der Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM) von 2015 hält 20 nT für unbedenklich in Schlafräumen und sieht ab 100 nT eine extreme Auffälligkeit. Die WHO stuft eine dauerhafte Belastung von 300-400 nT als potentiell krebserregend ein. In der Schweiz gilt für Neuanlagen, dass der Anlagengrenzwert von 1000 nT (1µT) nicht überschritten werden darf. Diese Überlandleitung, wie sie hier im Vordertaunus steht, dürfte somit in der Schweiz nicht neu erstellt werden. In Deutschland sieht man das wohl weniger kritisch.


Wie die Verteilung des Magnetfeldes in der Nähe einer Hochspannungsleitung zu erwarten ist, kann man an der Grafik der Bundesnetzagentur erkennen. Wie man an dieser Grafik sieht, sind für das BfS Abstände über 50m nicht relevant. Bei 50m können aber noch bis 6000 nT (60µT) auftreten. Der Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM) von 2015 hält 20 nT für unbedenklich in Schlafräumen und sieht ab 100 nT eine extreme Auffälligkeit. Die WHO stuft eine dauerhafte Belastung von 300-400 nT als potentiell krebserregend ein. In der Schweiz gilt für Neuanlagen, dass der Anlagengrenzwert von 1000 nT (1µT) nicht überschritten werden darf. Diese Überlandleitung, wie sie hier im Vordertaunus steht, dürfte somit in der Schweiz nicht neu erstellt werden. In Deutschland sieht man das wohl weniger kritisch.

Wie kann man sich vor so einer Belastung schützen? Das Problem ist, dass magnetische Felder sich durch fast nichts abschirmen bzw. ablenken lassen. Bestimmte Metalle (Verzinktes Stahlblech, Trafoblech, MU-Metall) bieten einen gewissen Grad der Abschirmung. Bei bestehenden Häusern ist dies sehr aufwendig und teuer. Alternativ kann man die magnetischen Wechselfelder durch aktive Kompensation quasi „auslöschen“. Dazu werden Kabel um das Haus verlegt als geschlossene Schleifen. Das von außen ankommende magnetische Feld wird über einen Sensor gemessen und eine entsprechendes gegenläufiges Feld wird in den Spulen erzeugt. Auch diese Methode ist recht aufwendig und teuer.

Am besten man hält Abstand zu den Leitungen und achtet beim Hauskauf darauf, dass in der Umgebung keine Überlandleitung zu sehen ist.

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